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GWW: Gemeinsam Weiter Wachsen

Redaktion PSI Journal

Veröffentlicht am 01.06.2023

Am 20. Juni findet in Wiesbaden eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Gesamtverbandes Werbeartikel-Wirtschaft e.V. (GWW) statt. Im Mittelpunkt stehen Neuwahlen zum Vorstand an, nachdem im Frühjahr vier von fünf Vorstandsmitgliedern zurückgetreten waren. Um den ebenfalls zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden Steven Baumgärtner (cyber-Wear) hat sich nun ein Team von fünf Branchenvertreterinnen und -vertretern gebildet, das mit einem gemeinsamen Wahlprogramm neu für den Vorstand kandidieren wird. Dem Team gehören außerdem Judith Fröhlich (Senator/Kahla), Petra Lassahn (PSI), Ronald Eckert (Döbler) und Tobias Köckert (Mahlwerck) an. In einer Agenda unter der Überschrift „GWW: Gemeinsam Weiter Wachsen“ stellen sie ihr Programm zur künftigen Arbeit des Verbandes vor.

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GWW: Gemeinsam Weiter Wachsen

Wir treten nicht gegen etwas an, sondern für etwas. Wir stehen für einen GWW, dessen Kürzel „Gemeinsam weiter wachsen!“ bedeutet:

• Wachsen in der politischen Kommunikation und Lobbyarbeit
• Wachsen in der Außendarstellung der Werbeartikelbranche
• Wachsen in der Forschung zur Leistungsfähigkeit von Werbeartikeln
• Wachsen in der Weiterbildung und Rechtsberatung

Damit konzentrieren wir uns auf die originären Ziele der Verbandsarbeit. Wachstum definieren wir dabei quantitativ wie auch qualitativ. Damit wollen wir sicherstellen, dass der GWW in seinen ureigensten Gefilden an Profil, Wahrnehmung und Wirksamkeit gewinnt.

Denn wir sind der Meinung: Der GWW hat seit seiner Gründung vor acht Jahren einiges erreicht, doch zu wenig gewonnen. Bei einigen zentralen Themen sind wir nur wenig weiter gekommen.

Warum ist das so? Weil wir sehen, dass der GWW inzwischen ein Spektrum an Aufgaben bei sich angesiedelt hat, die wie das Sortiment eines Gemischtwarenladens anmuten. Weil wir sehen, dass er sich in einer Fülle von partikularen Interessen und Aktivitäten verstrickt, die kein klares Webmuster mehr erkennen lassen. Weil dies zu einer chronischen Überlastung und Überforderung der Geschäftsstelle führen muss. Wir sehen, dass der GWW zwar alles Mögliche macht, aber bewirkt das auch, dass etwas möglich wird?

Beispielhaft dafür sind unsere Veranstaltungsaktivitäten, die über Monate hinweg Kapazitäten binden, die uns dann für die originäre Verbandsarbeit fehlen. Für wen diese Aktivitäten einträglich sind, gilt es zeitnah und neutral zu prüfen. Für eines indes sorgen sie vielfach – für Zwistigkeiten, die uns in der eigentlich wichtigen Verbandsarbeit aufhalten und uns entzweien, wo Einheit notwendig wäre.

Konzentration auf die originären Aufgaben eines Verbandes

Deshalb meinen wir: Multitasking ist gut. Wenn es jedoch dazu führt, dass alles etwas, aber nichts vollends fertig wird – dann stehen wir uns selbst im Weg. Eben weil die chronische Überlastung es nicht zulässt, alle Ziele, abgeleitet aus einem Gesamtkonzept, gleichermaßen zu verfolgen. Es reicht einfach nicht aus, immer mal wieder punktuell zu arbeiten. Stattdessen müssen wir eine kontinuierliche Linie aufzeichnen, die wir gemeinsam verfolgen.

Wir sind deshalb davon überzeugt, dass die Konzentration auf klar definierte Kompetenzbereiche zwingend erforderlich ist. Nur so stellen wir sicher, Schritt für Schritt die Rahmenbedingungen zu verbessern, innerhalb derer wir uns als Branche bewegen – politisch, wirtschaftlich und kommunikativ.

Die Konzentration der Kräfte bezieht sich auf die vier, oben bereits genannten Stoßrichtungen.

Politische Kommunikation und Lobbyarbeit

Politische Rahmenbedingungen, speziell in der Finanzpolitik, sind von entscheidender Bedeutung für die Branchenentwicklung. Die Deregulierung bestehender Parameter ist überfällig. Dabei zeigt sich in Gesprächen immer wieder, dass unser größter Feind die Unwissenheit ist. Der regelmäßige Dialog mit Politiker*innen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Interessensvertretung unserer Mitglieder und unserer Branche.

Deshalb hat für uns der Ausbau der politischen Kommunikation Priorität. Daran wollen wir auf Präsidiumsebene arbeiten, auch unter Einbindung bestehender Gatekeeper. Auch der regelmäßige Dialog mit politisch führenden Verbänden (BGA*1 und ZAW*2) muss weiter intensiviert werden und um weitere Kooperationen erweitert werden.

Zur politischen Arbeit zählt es auch, Brüssel und damit die Europa-Ebene stärker im Blick zu haben. Denn wir alle wissen (leidlich), wie weitreichend inzwischen Vorgaben der EU sind.

Dabei setzen wir auf die Intensivierung der Zusammenarbeit mit unseren europäischen Verbandspartnern. Und wir setzen auf eine fruchtbare und nutzenbringende Kooperation mit dem PSI, die Vorteile davon für die gesamte Branche sehen wir an erster Stelle an folgenden Punkten:

  • Vergrößerung unseres Netzwerkes um bis zu 5.000 Mitgliedern weltweit und damit mehr Gewicht gegenüber politischen Entscheidern
  • In Form der Lobbyvertretung mit Government Affairs Repräsentanzen in Berlin und Brüssel und damit vielfältige, weitere Kanäle zur Politik
  • Deutlich erhöhte Media Reichweite, durch etablierte Kontakte zu branchenübergreifenden Medien wie TV und Tagespresse (siehe auch PSI 2023)

Aus diesem Grund halten wir diese Kooperationsmöglichkeit für absolut nutzbringend und erstrebenswert.

Kommunikation der Branche

Auch in der Kommunikation müssen wir von punktuellen Maßnahmen wegkommen und zu einer Linie gelangen, die sich gezielt verlängert. Nur so erreichen wir die Medien, die wir für unseren Erfolg brauchen – natürlich die Branchenmedien und vor allem die Marketingmedien, die tagesaktuelle Presse und die Wirtschaftstitel, die auch (wirtschafts-)politisch von Belang sind. Im Zuge unserer Wirtschaftspressekonferenz, die erstmals am 8. Februar stattfand, konnten wir ein sichtbares Signal setzen.

Hierbei hat sich die Zusammenarbeit mit Seidensticker Kommunikation bewährt. Mit der Agentur haben wir im ersten Quartal sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Diese Kooperation wollen wir künftig fortsetzen und in der internen wie externen Kommunikation intensivieren. Basis dafür ist ein Kommunikationsplan, in dem alle relevanten Medienzielgruppen mit einer zielgruppenspezifischen Contentplanung involviert sind.

In der internen Kommunikation setzen wir auf den Ausbau der Intrakommuna-Plattform als zentrales Medium der Mitglieder-Kommunikation: Aus der Push-Kommunikation wollen wir eine Pull- Kommunikation machen. Dazu dient regelmäßiger Input mittels News-Feeds. Auch regelmäßige kleine Wasserstandsmeldungen helfen, hier eine Kontinuität in der Kommunikation und Partizipation aufzubauen.

Forschung stärkt die Positionierung im Marketing

Forschung und Weiterbildung sind Eckpfeiler unseres auf die Zukunftsfähigkeit der Branche ausgerichteten Programms. Studien – wie zuletzt die Emotionsforschung – dienen dazu, die Leistungsfähigkeit von Werbeartikeln als Werbeträger für Marketingentscheider unter Beweis zu stellen.

Mit dieser Strategie, die der GWW in Zusammenarbeit mit dem PSI auf den Weg gebracht hat, verlassen wir das kleine Karree, in dem wir uns bewegen. Studienergebnisse eröffnen neue Horizonte und verschaffen uns eine bessere Wahrnehmung in den Köpfen der werbetreibenden Wirtschaft.

Die Studien, die aus dieser Zusammenarbeit entstanden sind, unter anderem zur Nutzung, Akzeptanz und Wirksamkeit, sind deshalb von herausragender Bedeutung. Hier werden wir die Kommunikation künftig deutlich verbessern.

Unser Ziel ist es, weitere Studien mit bewährten Instituten, aber auch mit neuen Forschungseinrichtungen, auf den Weg zu bringen.

Fortbildung für die Zukunftsfähigkeit der Branche

Eine Branche, die nicht in die Aus- und Fortbildung investiert, verliert auf Dauer ihre Zukunftsfähigkeit. Davon sind wir fest überzeugt. Nur wenn es uns gelingt, junge kreative Köpfe für die Werbeartikelwirtschaft zu gewinnen und sie auch mit überbetrieblichen Fortbildungsmaßnahmen zu fördern, stellen wir sicher, dass wir zukunftsfähig bleiben.

Wir sehen es daher mit großer Freude, dass sich innerhalb des GWW eine äußerst agile Gruppe der „Young Professionals“ gebildet hat, die vor frischen Ideen sprühen und auch in der Außenwirkung zeigen: Diese Branche ist und bleibt ein attraktives Aktionsfeld.

Wir planen deshalb zahlreiche Schritte und Initiativen zur Aus- und Fortbildung. Dazu zählen:

• interne Fortbildungsangebote für die Branche, Talkrunden, Schulungen bei Herstellern oder zu speziellen Themen der WA-Wirtschaft

• ein Summer Summit als zentraler Event für das Thema Fortbildung

• die Förderung der Aktivitäten der Young Professionals

• die Nutzung der Intrakommuna-Plattform als zentrales Schulungsmedium

• die Präsenz an Hochschulen, speziell im Marketingbereich.

Wir sind uns sicher, dass der Branche mehr damit gedient ist, wenn wir uns auf die vier zentralen Punkte unseres Wachstumsprogramms konzentrieren. Denn die Konzentration auf einen maximalen Wirkungsgrad bringt uns mehr als ein bunter Strauß verstreuter Einzelmaßnahmen und Aktivitäten.

Messe-Inflation tut keinem gut

Zu dieser Konzentration zählt es auch, dass wir uns darüber verständigen, was wir weglassen, reduzieren oder restrukturieren wollen. Wichtig hierbei ist es uns, dass wir bei allen Entscheidungen immer das Votum der Mitglieder in den Vordergrund stellen werden. Es wird keine grundlegende Änderung oder Entscheidung ohne eine vorherige Abstimmung geben!

Wir werden zeitnah ein Konzept erarbeiten, in dem wir die verschiedenen Messeformate auf Aufwand und Nutzen bewerten werden, um hieraus Handlungsempfehlungen zu extrahieren als Entscheidungsgrundlage für die Mitgliedschaft.

Wir sind unabhängig hiervon der festen Überzeugung, dass der GWW weniger als Messeveranstalter agieren sollte, sondern sich auf die vier zentralen Stoßrichtungen konzentrieren sollte.

Künftige Struktur der operativen Einheiten

Eng verwoben mit dem Thema Messen & Events und der Konzentration der Verbandsarbeit ist auch die Ausgestaltung der GWW-Geschäftsstelle und der GfW, die als GmbH für das operative Geschäft verantwortlich und tätig ist.

Hier plädieren wir für eine klare Trennung der beiden Einheiten mit dem definierten Fokus der Verbandsarbeit beim GWW und dem operativen Veranstaltungsgeschäft, das bei der GfW liegt und als eigenständiges Profitcenter geführt und bilanziert werden sollte – entweder in Eigenregie mit einer entsprechenden Personalausstattung oder als Lizenzgeber, respektive Auftraggeber für eine Durchführungsgesellschaft. Ein Business-Modell, das in der Messe- und Veranstaltungswirtschaft üblich ist.

Mit dieser Trennung einher ginge auch die mögliche Restrukturierung der GWW-Geschäftsstelle (Vorschlag: siehe beigefügtes Organigramm), bezogen auf die Aufgabenstellung, die personelle Ausstattung und das Profiling der Mitarbeitenden.

Wir brauchen alle Marktteilnehmer an Bord

Dafür stehen wir mit aller Energie ein:

– klare Zielsetzungen – klare Strategien
– klare Strukturen
– mehr Sichtbarkeit

Und wir holen alle Branchenteilnehmer an Bord – mehr Unternehmen, das PSI, die Branchen-Medien, die politischen Kontakte eines jeden Einzelnen – und bilden damit einen zielgerichtet agierenden GWW.

Judith Fröhlich, Petra Lassahn, Ronald Eckert, Tobias Köckert, Steven Baumgaertner