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Slow Fashion mit der Pop-up Nähfabrik

Caroline Zöller

Veröffentlicht am 02.01.2020

Sarah Klein und Nicolas Schmitz sind Gründer der Pop-up Nähfabrik. Ihr Ziel: Kaputte Kleidung aufarbeiten und liebevoll aufwerten.

Ihren Ursprung fand die Pop-up Nähfabrik als Kunstaktion und Teil der Ausstellung „Slow Fashion statt Fast Fashion“ im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum. Die beiden Studenten der ecosign/Akademie für Gestaltung wiesen mit ihrer Aktion auf die Schattenseiten der Textilindustrie und die unmenschlichen Arbeitsbedingungen im Kontrast zum hiesigen Konsumverhalten hin.

In der Pop-up Nähfabrik präsentierten sie ihr Gegenmodell dazu: Upcycling von kaputten und getragenen Kleidungsstücken, die aufgewertet von ihren Besitzern länger behalten werden. Die beiden flickten Löcher oder verschönerten Ausgeleiertes mit indischem Saristoff – einem Kleidungsstück, dass die Näherinnen der Fast-Fashion-Industrie selbst tragen. Die Kleidung bekommt durch die Aufwertung eine persönliche Note und wird länger behalten. Hinzu kommt die Erinnerung, dass hinter jedem Stück Mode auch ein Mensch steht, der sie hergestellt hat. Auf die Näherinnen verweist auch das neue Etikett mit Fingerabdruck-Label, das alle in der Pop-up Nähfabrik aufgewerteten Kleidungsstücke erhalten.

Gemeinsam mit der Hehlerei, dem Bündnis für textile Delikte, entwickelt die Pop-up Nähfabrik auf dem Textile Campus der PromoTex Expo eine Modekollektion in partizipativer Zusammenarbeit mit den Ausstellen und Besuchern der Messe.

Ziel ist es, eine ungewöhnliche und nachhaltige Produktionsweise veredelter Textilien vorzustellen, die die natürlichen Grenzen unseres Planeten respektiert und umwelt- und menschenfreundliche Alternativen eindrucksvoll inszeniert.

Die Kollaboration steht dabei vor der Herausforderung, ein Konzept zu entwickeln, das unter Beweis stellt, welche Upcycling- & Querdenk-Methoden im Rahmen einer nachhaltigen Textilproduktion möglich sind. Gängige Praktiken der Textilindustrie, insbesondere in den Bereichen Merchandising, Promotionwear, Workwear, Sportswear und Teamwear werden dabei im laufenden Messegeschehen, ohne mahnenden Zeigefinger, spielerisch aufgebrochen.

Alle Teilnehmer der PromoTex Expo sind zum gemeinsamen Mit- und Nachdenken eingeladen. Besucher der Messe dürfen Kleidung mitbringen und spenden, die auf dem Textile Campus re-designed wird. Hersteller auf der Messe sind aufgerufen, ihre Maschinen für die Veredelungsprozesse zur Verfügung zu stellen.

Durch dieses Format entsteht im laufenden Messebetrieb eine ästhetische neue Kollektion – ganz im Zeichen des Textile Campus. Am 8. Januar 2020 wird diese um 17 Uhr im Rahmen einer Mini-Show des Kölner Jugendprojekts Off Beat Culture um dem Textile Campus herum präsentiert. Das künstlerische Programm wird dabei die gängigen Runway- oder Catwalk-Inszenierungen kontrastieren.

Damit das Vorhaben der Hehlerei und Pop-up Nähfabrik gelingt, ist Ihre Mithilfe gefragt. Ihre Kleiderspenden werden gebraucht, damit die Kollektion entstehen kann. Bitte bringen Sie aussortierte, nicht mehr benötigte Mode mit zur Messe und spenden Sie diese am Stand des Textile Campus in Halle 12, Stand N59. Die Textil-Kollaborateure freuen sich auch über Promotionware von Unternehmen. Besonders freut sich die Pop-up Nähfabrik dabei über Sari-Stoffe.

Bilder: Pop-up Nähfabrik