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Corporate goes Premium: Premium-Outdoor-Marken erobern Corporate Fashion

Julia Bernert

Veröffentlicht am 28.05.2020

Im US-amerikanischen Markt gehören Corporate Kollektionen für viele Sportmarken zum ‚Daily Business‘. Von The North Face bis Patagonia: Viele Marken customizen ihre Produkte für große und kleine Firmen und sichern sich so weitere Absatzmöglichkeiten jenseits des klassischen Einzelhandels.

In Europa werden Vereine, Reiseveranstalter oder auch Hotels mit Sportkollektionen ausgestattet, im großen Umfang betreiben die Marken das Corporate Business jedoch meist nicht. Das scheint sich zu ändern. Gerade hat der kanadische Premium-Outdooranbieter Arc’teryx für den Corporate Bereich einen eigenen Vertrieb auf die Beine gestellt und präsentierte sich zum zweiten Mal auf der vergangenen PromoTex Expo im Januar. „Der US-Markt ist natürlich wesentlich größer und erfordert bereits ein großes Vertriebsteam, aber wir beobachten in Europa ein definitiv wachsendes Interesse an unserer Marke im Corporate Bereich“, sagt Josh Banks, Manager B2X Corporate Sales bei Arc’teryx.

Mit Preispunkten bei Jacken von mehr als 700 Euro gehört Arc’teryx innerhalb der Outdoorbranche ins Premiumsegment und zu den Innovationsführern. Die Marke aus Vancouver hat zahlreiche technische Innovationen entwickelt, die den Standard in der Branche neu definierten. Das minimalistische Design und das markante Logo mit dem Skelett des Archaeopteryx haben einen hohen Wiedererkennungswert und schon zahlreiche Preise gewonnen. Selbst hochkarätige Design-Ikonen wie Virgil Abloh präsentieren sich als Arc’teryx Fans. Das zieht auch bei den Corporate Kunden. „Viele Premiummarken aus anderen Sparten suchen nach einer Entsprechung im Corporate Wear Bereich. Sie wollen keine billigen Baumwollshirts, sondern Gleichwertigkeit zwischen ihrer eigenen Marke und der Bekleidung. Oder sie wollen die eigene Marke aufwerten“, so Banks weiter. Große deutsche Autohersteller gehören schon jetzt zum Kundenstamm der Kanadier.

Als Premiumanbieter hat Arc’teryx aber nicht nur neue Absatzwege im Sinn. Die Begehrlichkeit der Marke erfordert viel Aufmerksamkeit darauf, wer das Produkt abnimmt. Banks: „Wir müssen auch den Graumarkt im Blick haben und die Kontrolle über die Marke behalten.“

Die Coporate Kollektion besteht aus den regulären Produkten der Saison, auch hinsichtlich der Farben. Wer eigene Farben haben möchte, braucht große Stückzahlen. Die Premiumprodukte produziert Art’teryx im eigenen Werk in Vancouver, andere Teile kommen von internationalen Zulieferern. Aufgrund der hochtechnischen Stoffe erfordert die Customization mit Prints, Logos und Stickereien viel technisches Knowhow. Beispielsweise machen Stickereien auf wasserdichten Outdoorjacken wenig Sinn. Sie müssen in jedem Fall zusätzlich laminiert werden, um die Funktion der Jacke nicht zu gefährden.

Fotos: Arc’teryx / corporate.arcteryx.com