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Wie COVID-19 unser Waschverhalten verändert

Julia Bernert

Veröffentlicht am 06.01.2021

Aus Angst vor Viren waschen viele Menschen ihre Kleidung häufiger als früher, was die Lebensdauer der Textilien verkürzt und unserer Umwelt schadet. Das ergab die neue Studie von Textilausrüster Polygiene. Mit einer neuen ViralOff-Ausrüstung für Textilien will das Unternehmen jetzt die Viren abtöten und auch das Waschen überflüssig machen.

Um herauszufinden, wie sich die Pandemie auf das Waschverhalten der Menschen auswirkt, führte Polygiene eine Umfrage unter 625 Amerikanern durch. Dabei stellte sich heraus, dass drei von vier Menschen jetzt mehr waschen, weil sie Angst vor Viren haben. Von diesen Menschen gaben über 30 Prozent an, dass sie ihre Kleidung viel oder sehr viel mehr waschen würden, sogar jedes Mal, wenn die Kleidung in der Öffentlichkeit getragen wurde. COVID-19 hat also auch Auswirkungen auf das Waschverhalten vieler Menschen, so das Ergebnis der Studie, und zwar auf Kosten der Umwelt. Polygiene hat berechnet, welche zusätzlichen CO2-Emissionen damit verbunden sind: Schon vor COVID-19 lief die durchschnittliche Waschmaschine in den USA sieben Mal pro Woche, eine 20-prozentige Steigerung entspräche etwa dem Äquivalent von über 3,5 Millionen zusätzlichen Autos auf der Straße. Hinzu kommen weitere Faktoren wie der Wasserverbrauch und die Emission von Mikroplastik und Chemikalien. Und nicht zuletzt die vorzeitige Alterung der Kleidung: Viele Kleidungsstücke landen vorzeitig im Müll, weil sie sich beim Waschen verfärben, verformen oder einlaufen.

Mehr Wäsche aus Angst vor Viren

Die Angst vor Viren ist laut der Studie derzeit der drittwichtigste Grund für Menschen, ihre Kleidung zu waschen. An erster Stelle rangieren nach wie vor sichtbarer Schmutz und unangenehme Gerüche. Polygiene befürchtet jedoch, dass diese Angst vor Viren langfristig bestehen bleiben könnte und beispielsweise Menschen davon abhält, Kleidung in Geschäften anzuprobieren.

Mit der neu entwickelten ViralOff-Ausrüstung will Polygiene diese Gefahr minimieren helfen und setzt sie bereits in Gesichtsmasken vieler Hersteller ein. Mit der Ausrüstung verschwinden Viren wie das neue SARS-CoV-2 innerhalb von zwei Stunden aus Textilien, ohne dass diese gewaschen werden müssen. „Die Verbraucher können sicher sein, dass sie ihr Produkt nicht übermäßig waschen müssen, weil sie sich Sorgen machen, ob schädliche Mikroben vorhanden sind. Das Produkt reinigt sich im Wesentlichen selbst“, erklärt Ulrika Björk, CEO von Polygiene.

Der Kampf gegen Viren ist nicht neu für das schwedische Unternehmen. Polygiene startete 2004 im Pflegebereich während des Kampfes gegen SARS. Dank dieses Hintergrunds war Polygiene in der Lage, innerhalb kurzer Zeit ViralOff auf den Markt zu bringen. Bekannt ist das Unternehmen aber vor allem für seine Ausrüstungs-Produkte gegen das Wachstum von Bakterien. Bakterien sind die Ursache für schlechte Gerüche von Kleidung, die oft auch trotz Wäsche nicht aus den Textilien verschwinden. Auch hier plädiert Polygiene für weniger Waschzyklen.

Polygiene kämpft jedoch nicht nur gegen Viren und Bakterien. Vor allem kämpft das Unternehmen gegen die Gewohnheiten der Verbraucher. „Das Verhalten der Verbraucher zu ändern, ist wahrscheinlich eine der größten Herausforderungen überhaupt“, sagt Ulrika Björk. „Wir sind von Natur aus in unseren Routinen und Gewohnheiten verwurzelt, und uns wird von klein auf beigebracht, unsere Kleidung nach dem Tragen zu waschen. Leider trägt das zu einer großen Umweltbelastung bei und ist nicht nachhaltig.“

Foto: Polygiene