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Redaktion PSI Journal

Veröffentlicht am 30.04.2025

Zollspirale, Börsenbeben, Handelskrieg – Im Editorial der Maiausgabe des PSI Journals befasst sich die Leitende Redakteurin Ursula Geppert mit den Folgen der erratischen amerikanischen Politik. …

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Zollspirale, Börsenbeben, Handelskrieg – die Folgen der erratischen amerikanischen Politik erschüttern die Welt und verunsichern die Wirtschaft. Wenn nahezu täglich Entscheidungen von globaler Relevanz mit einem Federstrich getroffen und oft schon am Folgetag widerrufen werden, wenn Fakten, Institutionen, Allianzen und sogar die Geschichte infrage gestellt werden – dann geraten Vernunftbegabte an die Grenze des Erträglichen. Eine Situation, in der Gewissheiten schwinden und bislang kaum Vorstellbares plötzlich Realität wird, ist ein fruchtbarer Boden für Sorgen und Ängste. Das ist nachvollziehbar und aktuell weltweit zu beobachten. Denn drohende Rezession, langfristige Störung der Märkte, Verschiebung der globalen Warenströme und währungspolitische Turbulenzen beunruhigen, ebenso mögliche politische Konflikte und Wohlstandseinbußen. Das sind nur einige der weitreichenden Verwerfungen, mit denen sich die Welt künftig auseinandersetzen muss.

Ob auf der Weltbühne oder im persönlichen Kontext – Umwälzungen befördern immer auch die Sehnsucht nach Sicherheit und Stabilität. Wir suchen Kontinuität, Verlässlichkeit und Orientierung. Wir freuen uns über schöne Dinge und sind empfänglich für alles, was uns Zugehörigkeit und Erlebnisse ermöglicht. Marken können dies alles bieten: Sie sind Leuchttürme im unvorhersehbaren Auf und Ab der Zeit, sie vermitteln feste Werte und Beständigkeit (siehe Fokus ab Seite 10). Marken leben auch von Image und Glaubwürdigkeit, die sorgfältig gepflegt werden wollen. Das macht sie anfällig. Die große Gefahr, dass Marken aus Profitgründen ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen, ist aktuell in den USA zu erkennen: Nicht wenige Konzerne, die zuvor die Plattform X wegen untragbarer Praktiken boykottierten, kehrten nach der US-Wahl wieder zurück, um es sich mit der allzu mächtigen Trump-Musk-Allianz nicht zu verderben. Diese Haltung wird in den Medien zu Recht als kurzsichtig und wenig konsequent kritisiert. Dass ein Unternehmer sogar seiner eigenen Marke womöglich irreparablen Schaden zufügen kann, zeigt der Fall Tesla: Elon Musk hat im eigenen Machtbestreben den Ruf der ehemaligen Vorzeigemarke Tesla ruiniert und sich dem Spott des Wettbewerbs ausgesetzt. Absatzeinbrüche und Sabotageakte kommen noch hinzu.

Auch die Werbeartikelbranche ist von den wirtschaftlichen Konsequenzen der Zollpolitik betroffen. Schon bevor dieser Konflikt eskalierte, mussten Unternehmen für weniger und kleinere Aufträge mehr und länger arbeiten. Das wird jetzt nicht einfacher werden – da hilft nur durchzuhalten und den Kunden mit schlagkräftigen, studienbasierten Argumenten von haptischer Werbung zu überzeugen. Und in diesen Zeiten kann ein Markenprodukt, das Wertschätzung und Solidität vermittelt, eine erfolgversprechende Lösung sein.

Ursula Geppert – Leitende Redakteurin PSI Journal