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GWW: Steven Baumgaertner kandidiert für den Vorstandsvorsitz

Redaktion PSI Journal

Veröffentlicht am 07.06.2023

Die kommende außerordentliche Mitgliederversammlung des Gesamtverbandes der Werbeartikelwirtschaft findet am 20. Juni in Wiesbaden statt. Wir stellen Kandidatinnen und Kandidaten zur Vorstandswahl vor. Dieses mal: Steven Baumgaertner.

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Jetzt will er es noch einmal wissen und hat sich mit Kolleginnen und Kollegen zu einem Team für den Vorstand zusammengefunden. Er selbst strebt den Vorstandsvorsitz an.

Leben

Geboren wurde Steven Baumgaertner in Pretoria der Hauptstadt Südafrikas. Die Stadt der schönen Jacaranda-Bäume ist gleichzeitig Verwaltungs- und Regierungssitz des Landes. Jedes Jahr im Oktober verwandeln zigtausend Bäume die Stadt in ein blaues Blütenmeer. Wenn er auch nur drei Jahre dort gelebt hat, so könnte die Farbe Blau doch Teile seines Wesens geprägt haben. Ihr spricht man zu: Besonnenheit, Objektivität, Neutralität und Klarheit. Banken nutzen die Farbe deshalb nicht selten für ihre Logos.

Beruf

Doch Banker war nicht der frühe Berufswunsch von Steven Baumgaertner, als er dann in Wiesloch bei Heidelberg aufwuchs. Vielmehr hatte es ihm Tennis als Sportart angetan und so wollte er, wie so viele Mädels und Jungs damals, Tennisprofi werden. Den Tennisplatz tauschte er als Gymnasiast dann aber schnell gegen ein Büro im Keller und gründete schon mit 17 Jahren cyber-Wear. An seiner Seite Freunde, die heute noch Partner und/oder Teil der Kernmannschaft des Unternehmens sind. Erst dann ging es zum dualen Studium der BWL und danach zum Vollzeit-Unternehmertum in die Werbeartikelwirtschaft. Zur Gründungsgeschichte könnte auch jedes Garagen-Start-Up aus Kalifornien Pate gestanden haben. Als die ersten Groß-Kunden geknackt waren, hießen die Aufgaben schnell „Full Service“ und „internationales Business“. Heute sind in der Cybergroup Standorte in Europa, Asien und USA miteinander vernetzt. Nach den durchaus harten Aufbaujahren hat Steven Baumgaertner sein Gefühl dafür geschärft, dass auch die Werbeartikelbranche langfristig nur erfolgreich sein kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Deshalb hat er sich im GWW engagiert und will nun mit seinem Team für den Vorstandsvorsitz kandidieren.

Ziele

Wie im eigenen Unternehmen, so heißt auch im Verband sein wichtigstes Ziel: Zukunft. Damit diese für alle in der Branche erfolgreich sein kann, gilt es Politik und gesellschaftliche Gruppen vom Wert und von der Kreativität dieser Werbebranche zu überzeugen. Mehr dazu sagt er im folgenden Interview.

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Sie treten ja am 20. Juni in Wiesbaden als Team für den GWW Vorstand an. Warum als Team?

Steven Baumgaertner: Wir haben ja jüngst im Vorstand erlebt, dass gute Leute nicht immer gut zusammenarbeiten können. Deshalb haben wir uns zu einem Team zusammengefunden, in dem wir uns kennen, vertrauen und gute Kompetenzen versammeln. Wir treten auch nicht gegen etwas an, sondern für etwas.

Sie haben die Abkürzung GWW als Botschaft neu formuliert.

Ja, zum schnellen Verständnis unserer Anliegen haben wir das kurz formuliert in: „Gemeinsam Weiter Wachsen“. Ich finde das ist eine schöne und werbliche Deutung unserer Vorhaben. Wir wollen wachsen in politischer Kommunikation und Lobbyarbeit. Weiter wachsen in der Außendarstellung der Werbeartikelwirtschaft. Weiter wachsen in Markt- und Wirkungsforschung, in Weiterbildung und Rechtsberatung unserer Mitglieder.

Sie wollen sich mit klarer Aufgabenverteilung im Vorstand auch verstärkt auf das rückbesinnen, was originäre Aufgabe eines Interessenverbandes ist.

Das ist ein wesentliches Anliegen aller Kandidaten. Effizienz entsteht nur, wenn man sich auf Wesentliches konzentriert – und das Wesentliche sind die gesetzlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen unserer Branche. Sie bestimmen über Wohl und Wehe, über Erfolg und Misserfolg unserer Mitglieder. Wenn Inflation und Restriktionen uns die Luft zum Atmen nehmen, dann ist alles andere wertlos.

Sie wollen das PSI wieder stärker in die Vorstandsarbeit integrieren.

Das PSI ist ein großer Player mit über 5.000 Mitgliedern in Europa und der Welt. Wenn wir uns in Berlin oder in Brüssel zu Wort melden wollen, dann sind solche Mitgliederzahlen sehr hilfreich. Politik reagiert nun mal auf große Zahlen – aus ihnen erwächst politische Bedeutung. Außerdem hat Walter Jung, der PSI-Gründer auch den GWW maßgeblich mit initiiert. Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir uns alle unterhaken und gemeinsam marschieren. Mit Petra Lassahn haben wir dann eine eifrige Mitstreiterin in unseren Reihen – das Team haben Sie inklusive unseres Programms ja schon in mehreren Business-Newslettern vorgestellt.  

Es gibt aber durchaus Mitglieder, die das PSI nicht so gern im Vorstand sehen. Nicht immer war unumstritten, was wie das Netzwerk agiert hat.

Auch das stimmt, wir haben heute aber eine andere Situation. Das PSI hat sich sehr gewandelt – hat auf Kritik gehört – und ist wieder ein vertrauter Mitstreiter. Man muss grundsätzlich in einem Vorstand des Gesamtverbandes – wobei ich das „Gesamt“ betone – nicht immer einer Meinung sein. Mit kritischer Haltung und dem nötigen Respekt werden wir aber gut zusammenarbeiten. Außerdem, lassen Sie mich das mal klar sagen: Das PSI hat innerhalb des GWW-Vorstandes eine Vorstandsposition – eine von fünf Kolleginnen und Kollegen. Daraus eine Dominanz abzuleiten, wie es vereinzelt unterstellt wird, halte ich für ziemlich abenteuerlich. Wir sollten solche Dinge einfach begraben und gemeinsam die Arbeit gehen. Die Zeit drängt.

Auf dem Plan steht auch eine verbesserte Kommunikation mit den Mitgliedern – da gab es Unzufriedenheit.

Ganz wichtig. Mitglieder müssen wieder erleben, dass sie neben der politischen Arbeit im Zentrum der Service-Leistungen des Gesamtverbandes stehen. Wir werden technische Voraussetzungen schaffen, damit wir schnell zu mehr Kommunikation und Partizipation finden. Man will doch schließlich wissen, warum man Mitglied ist. Das liegt im Verantwortungsbereich der Geschäftsstelle.

Dann stehen noch Markt- und Wirkungsforschung auf dem Programm.

Deren Wert hat die Branche lange unterschätzt. Alle bedeutenden Anbieter von Werbeleistung legen seit Jahrzehnten ihre Leistungsdaten vor. Nur auf Grund von Leistungsdaten sind Unternehmen bereit und in der Lage ihre Marketing- und Werbebudgets zu planen, Positionen zu verschieben und Gelder in neue Kanäle zu lenken. Auf diesem Feld haben wir mit dem PSI gemeinsam schon viel aufgeholt, müssen aber noch besser werden und noch mehr Geld in diesen Bereich stecken. Wer keine validen Zahlen vorweisen kann, wird in der Werbewirtschaft nicht ernst genommen – von der Politik übrigens auch nicht.

Das hört sich nach dicken Brettern an, die Sie gemeinsam bohren wollen – kein Zuckerschlecken.

Wir sind ja auch kein Team von Zuckerschleckern, sondern ein Team von erfolgreichen Berufskolleginnen und -kollegen. Mit unserer täglichen Arbeit in Unternehmen sind wir eigentlich ausgelastet, trotzdem aber auch der Branche verpflichtet. Denn nur, wenn es der Branche gut geht, wird es auch uns und unseren Unternehmen gut gehen. Deshalb werden wir für mehr Effizienz die GWW-Geschäftsstelle neu organisieren. Wir werden die Arbeit für die GWW-Veranstaltungen und die Tätigkeiten für die Aufgaben, die ich geschildert habe, künftig trennen. Nur mit einer klaren Aufgabenteilung werden Verantwortung und Erfolge machbar und messbar sein.

Der 20. Juni scheint alles Zeug zu haben, ein Meilenstein und Neupositionierung in der Geschichte des GWW zu werden.

Ja, wir hoffen sehr, dass wir dafür die Zustimmung unserer Mitglieder bekommen und freuen uns auf die Aufgabe.