Sarina Förster im Interview: "MitarbeiterInnen sollten ihre Ansichten offen vertreten und mit Entschlossenheit dafür eintreten."
Veröffentlicht am 09.08.2023
Seit April 2023 ist Sarina Förster die Leiterin von Marketing und Kommunikation bei elasto. Wir sprachen mit ihr über Gleichberechtigung, Jobsharing und flexible Arbeitsmodelle.
Frau Förster, bitte erzählen Sie uns von Ihrem Weg zur Leiterin Marketing und Kommunikation?
Sarina Förster: „elasto war schon lange mein favorisierter Arbeitgeber, da es viele faszinierende Aspekte rund um das Unternehmen in der Kommunikation gibt. Von der eigenen Made-in-Germany-Produktion über die Klimapositivität bis hin zu Sponsorings und der beeindruckenden Vielfalt der Produkte – es gibt so viel Spannendes zu erzählen. Es macht einfach Spaß, die Kommunikationsmaßnahmen hierfür zu verantworten und zu koordinieren.“
Worin besteht die größte Herausforderung in Ihrem Job?
Sarina Förster: „Die größte Herausforderung besteht darin, alle Kommunikationsmaßnahmen im On- und Offline-Bereich effektiv aufeinander abzustimmen. Diese laufen parallel zu Produkt-Launches und Vertriebsaktivitäten, um bestenfalls den größtmöglichen Erfolg für den Verkauf zu erzielen.“
In der Werbeartikelwirtschaft findet man noch immer wenige Frauen in Führungspositionen. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Gründe dafür, dass das noch immer so ist?
Sarina Förster: „Ich bin der Meinung, dass dies für Frauen in Führungspositionen in allen Branchen gilt, nicht nur in der Werbeartikelbranche. Oftmals gestaltet sich die Vereinbarkeit von Familienplanung und Beruf als Herausforderung, und es ist z.B. schwer Karriere und Kind unter einen Hut zu bringen. Ich bin hier sehr dankbar, dass das bei elasto möglich ist. Es ist aber auch wichtig, dass die Politik Anreize schafft, zum Beispiel durch verbesserte Betreuungsangebote, um diese Situation zu erleichtern.“
Stichwort New Work: Lassen Sie uns über digitales und ortsunabhängiges Arbeiten, Jobsharing, Mentoring und Work-Life-Balance sprechen.
Sarina Förster: „Das hängt stark von der jeweiligen Position ab – die Ausführung zu allen Punkten würde wahrscheinlich mehrere Seiten füllen. Für KollegInnen in der Produktion gestaltet sich die Arbeit im Home Office fast unmöglich, doch dafür können andere Anreize geschaffen werden, wie beispielsweise attraktive Vergütungen und Wertschätzung am Arbeitsplatz. Persönlich schätze ich den direkten Austausch mit meinen KollegInnen im Büro, aber für bestimmte Tätigkeiten wie das Schreiben von Texten oder ähnlichem ist es vorteilhaft, sich im Home Office voll und ganz darauf konzentrieren zu können.
Job Sharing kann meines Erachtens funktionieren, wenn ein hohes Verantwortungsbewusstsein vorhanden ist sowie klare Strukturen und Teamgeist.“
Aus Ihrer Erfahrung: Gab es Momente im Geschäftsleben, in denen Frauen Männern überlegen waren oder die ihnen schwerer gefallen sind als Männern?
Sarina Förster: „Ich sehe hier weniger eine klare Geschlechtertrennung, sondern vielmehr den individuellen Charakter als ausschlaggebenden Faktor. Es mag vorkommen, dass Frauen schneller an ihren Kompetenzen zweifeln oder dass Männer weniger Multi-Tasking fähig sind – aber das würde ich nicht pauschalisieren.“
Was würden Sie sagen sind die wichtigsten Fähigkeiten, die in Ihrem Job erforderlich sind?
Sarina Förster: „Effizienz, Multi-Tasking bzw. Task-Switching, Empathie und Pünktlichkeit.“
Was ist der beste Rat in beruflicher Hinsicht, den Sie je bekommen haben?
Sarina Förster: „‚Ober sticht Unter‘: MitarbeiterInnen sollten ihre Ansichten offen vertreten und mit Entschlossenheit dafür eintreten. Dennoch liegt die letzte Entscheidung bei der Führungsperson, da sie für diese und das Team verantwortlich ist. Liebe Grüße an meine ehemalige Chefin/Vorbild Felizia!“
Was ist das Letzte, das Sie gelernt haben?
Sarina Förster: „Die Funktionsweise der neuen elasto Mehrfarben-Siebdruckmaschine, die über 2.000 Flaschen pro Stunde bedrucken kann, wirklich beeindruckend.“
Was motiviert Sie jeden Tag aufs Neue?
Sarina Förster: „Besser zu sein als den Tag davor und somit hoffentlich ein Vorbild für meinen Sohn.“