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Silke Eckstein über Herausforderungen und Top Skills: in jeder Hinsicht nachhaltig führen.

Julia Bernert

Veröffentlicht am 05.10.2023


Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Wir sprachen mit der Geschäftsführein der SND PorzellanManufaktur Silke Eckstein darüber, wie sie Nachhaltigkeit in der Personalführung sieht.

Auf der PSI 2023 gab es erstmalig den Ladies‘ Lunch, um besonders Frauen in der Werbeartikelwirtschaft zu stärken und zu vernetzen. Wie war Ihr Eindruck?

Silke Eckstein:Grundsätzlich begrüße ich es sehr, dass solche Treffen organisiert werden. Leider war ich an dem Termin nur die ersten paar Minuten anwesend, da ich – wegen einer sehr hohen Besucherzahl – kurzfristig an unseren Stand zurück musste. Aus dem Grund ist es schwierig, dazu eine Aussage zu treffen.

Wie sind Sie in die Position gekommen, in der Sie jetzt arbeiten? 

Silke Eckstein:Meine Eltern waren schon immer selbständig. Ich habe dementsprechend von Kindesbeinen an erlebt, was es bedeutet, Unternehmerin zu sein. Für mich war schon sehr früh klar, dass ich in das Unternehmen meiner Eltern einsteigen wollte. Die SND PorzellanManufaktur war dann tatsächlich in 1998 eine Neugründung gemeinsam mit meinem Vater. Aus dem Grund konnte ich über viele Jahre hinweg in diese Position reinwachsen. Konnte dann aber auch nach dem Ausstieg meines Vaters meinen eigenen Stil implementieren.

Worin besteht die größte Herausforderung in Ihrem Job?

Silke Eckstein:Für mich persönlich geht es darum, ein Unternehmen nachhaltig zu führen. Nachhaltig bedeutet für mich in dem Zusammenhang, dass das Unternehmen auch mittel- und langfristig noch am Markt bestehen können soll. Das kann es nur, wenn ich Mitarbeiter habe, die diesen Gedanken mittragen. Dementsprechend ist die Auswahl, die Führung und das Halten der richtigen Mitarbeiter essenziell – das ist hier und da schon eine sehr große Herausforderung.“ (lacht)

In der Werbeartikelwirtschaft findet man noch immer wenige Frauen in Führungspositionen. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Gründe dafür?

Silke Eckstein:Das ist aus meiner Sicht eine vielschichtige Frage, die in dem Rahmen so pauschal nicht beantwortet werden kann. Ich versuche es trotzdem: Auf der einen Seite sind da gesellschaftliche Prägungen, ob eine Frau das überhaupt kann – was natürlich totaler Quatsch ist, weil eine Frau das selbstverständlich kann! Dann kommt aber noch der Faktor Familie hinzu. Es ist ein unglaublicher Spagat, alles unter einen Hut zu bringen. Denn hier sind – wie wir das schon bei unseren Eltern erlebt haben – leider bis heute in den meisten Familien in erster Linie die Frauen im Einsatz.

Aber bei den nachrückenden Generationen kann man teilweise auch positive Entwicklungen beobachten. Hier übernehmen die Männer mehr Verantwortung für die täglichen Belange der Familie, die ja so viel Zeit rauben. Ich bin da optimistisch – wenn es auch noch länger dauern wird, bis alles wünschenswert sein wird.

Stichwort New Work: Lassen Sie uns über digitales und ortsunabhängiges Arbeiten, Jobsharing, Mentoring und Work-Life-Balance bei SND sprechen.

Silke Eckstein:Diese Frage möchte ich nur für mein eigenes Unternehmen beantworten. Die SND PorzellanManufaktur ist ein Produktionsbetrieb. 80 Prozent der Mitarbeiter*innen fertigen Ware in Handarbeit – hier stellt sich die Frage nach ‚New Work‘ nicht. Dennoch haben wir uns auch auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter*innen nach verkürzten Arbeitszeiten eingestellt. Während wir früher ausschließlich Vollzeitbeschäftigte hatten, haben heute rund 30 Prozent reduzierte Arbeitszeiten. Die meisten der Kolleginnen und Kollegen, die ortsunabhängig arbeiten können, dürfen dies auch vollumfänglich nutzen. Trotzdem schätzen wir das persönliche miteinander beim Arbeiten sehr.

Aus Ihrer Erfahrung: Gibt es bestimmte Momente oder Kompetenzen im Geschäftsleben, in denen Frauen Männern überlegen sind oder die ihnen schwerer fallen als Männern?

Silke Eckstein:Nein. Jeder hat seine Stärken und Schwächen – unabhängig vom Geschlecht.

Was würden Sie sagen sind die wichtigsten Fähigkeiten, die in Ihrem Job erforderlich sind?

Silke Eckstein:Empathie, Willensstärke, Durchsetzungsvermögen, Flexibilität, Contenance. Fachliches Know-how, was nicht heißt, dass man alles selbst können muss, aber man sollte schon wissen, wovon man spricht.

Was ist der beste Rat in beruflicher Hinsicht, den Sie je bekommen haben – und von wem?

Silke Eckstein:Ich bin jemand, der recht schnell Entscheidungen trifft. Voraussetzung dafür ist, dass mein seinem Bauchgefühl vertraut. Das habe ich von meinen Eltern gelernt.

Was ist das Letzte, das Sie gelernt haben?

Silke Eckstein:Wir haben gerade einen neuen Webshop aufgesetzt – da habe ich viel gelernt.

Was motiviert Sie jeden Tag aufs Neue?

Silke Eckstein:Das ist eine sehr gute Schlussfrage – ich liebe meinen Beruf, weil er abwechslungsreich ist und ich mit tollen Menschen meine Zeit verbringe.