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Großes Potential für eine gemeinsame Zukunft

Redaktion PSI Journal

Veröffentlicht am 26.02.2024

Anfang Dezember sprach sich in der Werbeartikelwirtschaft rum, was schon im November über die Bühne gegangen war: cyber-Wear, einer der größten Fullservice Anbieter in Europa, hatte mit der Hamburger Haspa BGM einen der führenden Eigenkapitalinvestoren mit an Bord genommen. Wieso und weshalb, wollten wir wissen.

Warum nimmt man sich einen Partner in die Firma, wenn man wie cyber-Wear selbst so gut dasteht?

Steven Baumgaertner: Das werden sich viele Freunde und Mitbewerber in der Werbeartikelwirtschaft auch gefragt haben. Und dazu noch eine Bank in Hamburg? Machen wir es der Reihe nach: Geld für Expansion besorgen sich Unternehmen oft über die Börse, über Kredite oder über den Einstieg von Private Equity Gesellschaften. Aber Geld war nicht unser Kernanliegen. Wir wollten mehr.

Und da sucht man sich eine Sparkasse in Hamburg?

Steven Baumgaertner: Als Hausbank, nur um das mal klar zu sagen, haben wir nach wie vor unsere Volksbank Kurpfalz eG und das wird auch so bleiben. Unser neuer Partner, die Haspa BGM ist eine klassische Beteiligungsgesellschaft.

Stephan Hannebauer: Und wir, die Haspa BGM sind eine Tochter der HASPA Finanzholding, welche die Alleinaktionärin der Hamburger Sparkasse AG ist – durchaus eine Besonderheit bei Sparkassen. Die Hamburger Sparkassen AG ist mit einer Bilanzsumme von über 50 Milliarden die größte Sparkasse Deutschlands. Um es klar zu sagen: Als Eigenkapitalinvestor und Partner mittelständischer Unternehmen ist die Haspa BGM schon lange deutschlandweit aktiv. Unsere Leistungen gehen dabei weit über die Bereitstellung von Kapital hinaus. Wir sind ein unternehmerisch denkender Partner für strategische Fragen und Strukturen. Wir verfügen durch unsere vielfältigen Beteiligungen auch für Personal-Recruiting über ein großes und gut funktionierendes Netzwerk von Spezialisten.

Steven Baumgaertner: Neben anderen Faktoren waren dies ja die entscheidenden Kompetenzen, die eine Partnerschaft mit der BGM für uns so interessant machen. Wir hatten uns ja auf die Suche nach einem solchen Partner begeben und mit bestimmt zehn möglichen Unternehmen am Tisch gesessen. Bei der Haspa BGM und den Menschen, mit denen wir dort zusammenkamen, haben wir gemerkt, dass wir sehr ähnlich ticken und dass man bei der BGM große Lust hatte, mit uns neue Erfolge in für sie neuen Branche zu kreieren.

Stephan Hannebauer: Dazu muss man sagen, dass wir großen Wert darauflegen, dass das operative Geschäft und die unternehmerische Verantwortung in den Händen des Managements, in diesem Fall der Unternehmer und ihrer Mitarbeiter, bleiben. Wie auch die Mehrheitsanteile am Unternehmen in den Händen der beiden Gründer verbleiben. Wir werden jedoch das weitere Wachstum und den konsequenten Ausbau des Unternehmens tatkräftig mit unterstützen. Das gilt für Expansion im horizontalen Geschäft, aber auch für Investitionen im vertikalen Bereich.

Sie haben sich gesucht und gefunden, so scheints, wie im richtigen Leben?

Stephan Hannebauer: Ja, so genau so kann man das sagen, denn wir suchen für Partnerschaften Geschäftsmodelle, die gut zu uns passen – vor allen Dingen, dass auch die Strukturen gut zu uns passen. Hier sind zwei Partner, die ihr Geschäft weiter ausbauen wollen. Dies wollen wir jetzt gemeinsam tun – und dies als Eigenkapitalinvestor ohne Laufzeitbeschränkung, was für andere Beteiligungsgesellschaften oft nicht gilt.

Steven Baumgaertner: Wichtig war für uns, dass wir eine gemeinsame Vision haben, wohin wir das Unternehmen entwickeln können. Die Strategie für diesen Weg arbeiten wir derzeit gemeinsam aus. Und wir sind froh, dass dies mit der BGM, durch ihre Struktur, nicht unter Zeitdruck geschehen muss.

Wo soll denn konkret die Reise hin gehen? 

Roman Weiss: Es ist ja kein Geheimnis, dass wir im vergangenen Jahr über 48 Millionen Umsatz generiert haben. Öffentlich einsehbar ist auch, dass wir dabei gutes Geld verdient haben. Für die kommenden Jahre haben wir uns das gemeinsame Ziel von 100 Millionen Umsatz gesetzt. Ob das in drei, sechs oder acht Jahren erreichbar ist, das hängt von vielen Faktoren ab. Mehr Umsatz kann man durch Neugeschäft, durch Aufkäufe und neue Geschäftsfelder generieren. An diesen Plänen arbeiten wir gemeinsam.

Stephan Hannebauer: Unsere Rolle dabei ist die, einerseits natürlich die Rolle eines finanzstarken Partners, andererseits aber auch die eines Sparringspartners, der einen bestimmten Außenblick mit in die Entscheidungen bringt. Dies bei einem Unternehmen, das sich aus sich selbst heraus toll entwickelt hat und sich gerade wandelt, weil Wachstum auch intern Bewegung auslösen muss. Wir wollen unser Knowhow was strategische Weiterentwicklung und den Aufbau von personellen Strukturen anbelangt einbringen. Darin haben wir durch vielfältige Beteiligungen unsere Kompetenzen erworben und gefestigt.

Roman Weiss: Und genau das brauchen wir, um auf das Bild von „gesucht und gefunden“ zurückzukommen. Wir haben sicher ein sehr gutes und stabiles Unternehmen aufgebaut, haben uns personell, technisch und digital bestens aufgestellt. Wir sind aber durchaus in der Lage, auch zu erkennen, wo wir noch besser werden können und müssen. Das hat uns immer ausgezeichnet und auch deshalb konnten wir uns so stark vom Wettbewerb differenzieren. Aber heute passen unsere internen Strukturen zu einem Umsatz von 50 Millionen, vielleicht auch nur für 30 oder 40 Millionen – vieles fangen wir durch mehr Eigen- und Mitarbeiterleistung auf -, aber die Strukturen passen wirklich nicht zu einem Player mit einem Umsatz von 100 und mehr Millionen.

Woran fehlt es denn? Darf man das wissen?

Roman Weiss: Na klar, das ist ein weites Feld: es geht von Finanzen und Controlling, über den Aufbau von Führungsebenen, übers Recruiting bis hin zu den täglichen Abläufen im Unternehmen. Ein Beispiel an dieser Stelle: Wir hätten jüngst durch einen potentiellen Neukunden ein hohes achtstelliges Volumen generieren können und wären damit schon nah an unserem erwähnten Umsatzziel gewesen. Wir konnten dieses Engagement aber nicht eingehen – nicht einmal in Erwägung ziehen – weil wir es mit unseren Strukturen nicht hätten bewältigen können. Was man nicht bewältigen kann, kann man auch nicht verantworten. Solche Erkenntnisse haben uns ja bewogen, vor allem einen starken strategischen Partner zu suchen. Man muss wissen, was man kann und was man nicht kann. Wir werden jetzt unser Fundament stärken, um die nächsten Schritte gehen zu können.

Stephan Hannebauer: Wobei ich ja sagen darf, dass da schon ein starkes Fundament ist. Wir sehen in den Räumlichkeiten, in Technik, in Lagerlogistik, vertrieblichen Strukturen und in den Personen der Gründer ein großes Potential für Wachstum – und wir sind spezialisiert auf Unternehmen, die sich nach vorne bewegen wollen – auf Wachstumsfälle also.

Roman Weiss: Dabei sind wir sind uns auch einig, dass wir von gesundem Wachstum reden – wobei wir das immer durchaus sportlich angegangen sind. Jetzt wird uns halt eine gemeinsame Reise zum gemeinsamen Ziel führen – demnächst haben wir unser erstes Struktur-Meeting. Wir sind also erst am Anfang eines guten, hoffnungsvollen Weges in die Zukunft. Zu erfolgreichem Selber- und oft Andersmachen gesellt sich jetzt erfahrende Expertise mit Außensicht – dann machen wir aus 1+1 ganz einfach mal 3.

Steven Baumgaertner: Das brauchen wir auch, denn wir sehen ja, dass in der Industrie, also in unserem klassischen Full-Service-Geschäft vermehrt Konsolidierung stattfindet und dass dadurch die Volumina deutlich größer werden. Mit unserer Marktposition, mit der BGM-Partnerschaft und mit ausgebauten Strukturen haben wir dann die Chance auf diese Unternehmen zuzugehen, die uns als wertvolle Partner schätzen lernen und langfristig bei uns bleiben – was immer unser Ziel ist. Auch in diesem Punkt haben BGM und wir uns gesucht und gefunden.

Dann wünschen wir viel Glück auf dem gemeinsamen Weg und danken für das Gespräch.

(Das Interview führten Manfred Schlösser und Simon Dietzen.)

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Bild: Gesucht und gefunden: (von li.) Steven Baumgaertner, Gründer und CEO cyber-Wear Heidelberg GmbH; Maximilian Schilling, Geschäftsführer Haspa BGM GmbH; Janna Meyer, Investment Manager Haspa BGM GmbH; Stephan Hannebauer, Investment Director Haspa BGM; Roman Weiss, Gründer und CEO cyber-Wear Heidelberg GmbH.

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Nähere Informationen zu den Unternehmen unter: www.mycybergroup.comwww.haspa-bgm.de