Fakten schaffen
Veröffentlicht am 07.03.2025
Editorial Manfred Schlösser, Chefredakteur PSI Journal – Ausgabe März 2025
Werbewirkung war noch nie so transparent wie heute. Programmatic Advertising ermöglicht durch Transparenz in Klicks, Views, Visits, Quelle, Events die direkte und präzise Ansprache von Zielgruppen. 87 Prozent der Marketer setzen heute schon KI in ihrer täglichen Arbeit ein. Werbetreibende können in Echtzeit auf Performance-Daten zugreifen und Anpassungen vornehmen, um die Kampagnenleistung zu maximieren.
Selbst im Sportbusiness gibt es heute Medienanalysen, Social Media Monitoring, Event-Tracking und Brand Lift Studies. Klassische Medien wie Print oder Fernsehen arbeiten mit Reichweitenanalysen, Tracking-Methoden und umfangreicher Marktforschung. Alles Daten, die in Unternehmen dazu dienen, ihre Budgets- und Ressourcenzuweisung zu optimieren.
All diese Analysen und Tools sind stark im Aufwind. Was möglich ist, wird möglich gemacht. Die Zeiten von Bauchgefühl sind längst vorbei. Effizienz ist besonders in abschwingenden Märkten gefragt, denn Werbebudgets stehen in vielen Unternehmen unter verschärfter Beobachtung. Es wird gespart, geschoben und Preise wurden selten so sensibel gehandelt wie heute. Verständlich, wenn die Wirtschaften in ganz Europa – mit ein paar Ausnahmen – stagnieren, eher auf Talfahrt sind.
Wie kann da der Werbeartikel seien Platz in Werbespendings finden? Ja, wir wissen, die physische Präsenz dieses Werbemittels kann Markenbewusstsein und -image nachhaltiger stärken als Werbung, die vorbei rauscht und morgen vergessen ist. Haptische Werbung wirkt sehr gut. Aber – und jetzt kommt es – wir müssen es auch beweisen. Besonders, wenn um uns herum nur noch Daten regieren. Die Werbeartikelwirtschaft muss sich aufmachen und wieder in Marktforschung und Wirkungsanalysen investieren. Das verlangt in diesen Zeiten mehr denn je der Wettbewerb mit anderen Werbeformen. Die Daten und Fakten, die wir haben, sind gut, sind aber auch angestaubt und reichen bei den heutigen Ansprüchen nicht aus.
Mit unseren bisherigen Erkenntnissen und Marktforschungen, und daran werden auch die Sozialen Medien nichts geändert haben, können wir sehr selbstbewusst in diese Analysen gehen. In seiner Wirkung ist der Werbeartikel nahezu unschlagbar – wir müssen es nur besser und wissenschaftlich genau präsentieren können. Verbände, die über wirtschaftliche Ressourcen verfügen, müssen in Europa in diesen Zeiten voran gehen. Wenn dies angeschoben wird, werden sich auch Unternehmen und andere Marktteilnehmer beteiligen. Es wird Zeit!