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Kennen Sie den Higg Index?

Julia Bernert

Veröffentlicht am 02.01.2020

Ein System, mit dem Marken, Händler und Produzenten ihre Nachhaltigkeits-Leistung nachvollziehen und bewerten können: Das ist der Higg Index.

System zur Messung und Bewertung der Nachhaltigkeits-Leistung

Der Higg Index bietet eine Reihe von Werkzeugen, mit denen Marken, Händler und Produzenten ihre Performance in Bezug auf Nachhaltigkeit durch die komplette Wertschöpfungskette hindurch nachvollziehen und bewerten können.

Ins Leben gerufen wurde der Higg Index von der amerikanischen SAC (Sustainable Apparel Coalition) mit Sitz in San Franzisco. Diese wiederum entstand bereits 2009/2010 durch den Austausch zweier Branchengrößen: dem Händler Walmart und dem Hersteller von Outdoor-Bekleidung Patagonia. Die seit der Gründung stetig wachsende Organisation hat die Vision einer Bekleidungs-, Schuh- und Textilindustrie, die keine Umweltschäden erzeugt und die einen positiven Einfluss auf alle Menschen und Gemeinschaften ausübt, die mit dieser Industrie zu tun haben.

Heute sind bereits über 250 Markenhersteller, Zulieferer und Organisationen Mitglied der SAC.

Die erste Version des Higg Index wurde 2011 vorgestellt. Seit diesem Zeitpunkt entwickelt sich das Tool stetig weiter, indem die Erfahrung und das Wissen aller Mitglieder in das Projekt mit einfließen.

Unterteilt wird der Higg Index in drei verschiedene Bereiche: „Product Tools“, „Facility Tools“ und das „Brand and Retail Tool“.

Die „Product Tools“ helfen den Higg-Index Kunden zu verstehen, welchen Einfluss die Produkte (Bekleidung, Schuhe und Textilien) auf die Umwelt haben, damit bereits während des Entwicklungsprozesses die richtigen Entscheidungen getroffen werden können. Hier gibt es wiederum eine Unterteilung in drei Bereiche: Einmal geht es um die Nachhaltigkeit der eingesetzten Materialien (MSI Material Sustainabilty Index). Im Design und Development Modul (DDM) wird betrachtet, welche Materialien und Herstellungstechniken idealerweise kombiniert werden können. Im Produktmodul (PM) wird der Einfluss des Produktes über den gesamten Nutzungszeitraum gemessen, z.B. wieviel Wasser und Energie es verbraucht.

Die „Facility Tools“ betrachten die im Produktionsprozess involvierten Fabriken und Betriebe. Unterteilt wird einmal in das FEM (Facility Environmental Module), das Aspekte wie Wasserverbrauch, Treibhausgas-Emissionen, Chemikalieneinsatz oder eingesetzte Umweltmanagement-Systeme des Betriebes analysiert. Das FSLM Modul dagegen (Faciliy Social & Labor Module) legt das Augenmerk auf die Arbeitssicherheit und die sozialen Arbeitsbedingungen in der Wertschöpfungskette.

Das „Brand and Retail Tool” unterstützt die teilnehmenden Kunden dabei, die Auswirkungen der Bekleidung, Schuhe und Textilien auf die Umwelt zu messen, Verbesserungen zu erkennen und umzusetzen. Es hilft außerdem dabei, neue und verbesserte Corporate Social Responsibilty (CSR) Strategien zu entwickeln, die das Wohlbefinden aller in der Wertschöpfungskette beteiligten Arbeiter verbessern.

Weitere Informationen: https://apparelcoalition.org/

Text und Fotos: Reiner Knochel