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HERKA erhält Staatspreis für Textilrecycling

Redaktion PSI Journal

Veröffentlicht am 26.10.2021

Großer Erfolg für den österreichischen Frottier-Spezialisten HERKA GmbH, eine der wenigen verbliebenen Webereien in Europa: Für das Projekt „TEX2MAT – Neue Prozesse zum Recycling von Textilabfällen multi-materialer Zusammensetzung” erhielt das Unternehmen auf der Staatspreisgala am 20. Oktober 2021 in Wien aus der Hand von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler den österreichischen Staatspreis 2021 Umwelt- und Energietechnologie in der Kategorie Kreislaufwirtschaft & Ressourceneffizienz.

In der EU landen jährlich ca. 10 Millionen Tonnen Textilabfall im Restmüll und werden vielfach verbrannt. Das Hauptziel des österreichweiten Projektes TEX2MAT war deshalb die stoffliche Verwertung von Alttextilien multimaterieller Zusammensetzung. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde von einem Konsortium ein neuer KMU-tauglicher TEX2MAT Ablaufprozess zur Wiederverwertung von Polyester-Baumwoll- Mischgeweben entwickelt. Dabei wird mittels Enzymen der Baumwollanteil herausgelöst, sodass die intakten Polyesterfasern in den Produktionszyklus rückgeführt und die resultierende Glukose zu Hilfsmitteln für die Textilerzeugung umgesetzt werden können. Dieser Prozess gewährleistet den Erhalt von qualitativ hochwertiger und konstanter Recycling-Qualität. Das Hauptziel, aus multimaterialen Alttextilien neue Textilien bzw. Spritzgussprodukte herzustellen, wurde erreicht. Der Kreislauf konnte mit dem neuen TEX2MAT-Prozess geschlossen werden.

Von HERKA Frottier mit recyceltem Polyester erzeugte Handtücher sind bei Färbung, Waschversuchen etc. mit Neuware vergleichbar. Somit können mit dem TEX2MAT Prozess erhebliche Mengen an Ressourcen sowie Kosten für Entsorgung eingespart werden – mit positiven Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Der Prozess ist daher ein exzellentes Beispiel der Kreislaufwirtschaft und kann auch auf andere Materialien (z.B. Verpackung) übertragen werden. Das Projekt zeigt auch, dass durch Kooperation mit Firmen auf regionaler Ebene die gesamte Prozesskette abgedeckt und Wertschöpfung erzielt werden kann und der Einsatz von modernen (Bio-)Technologien ein Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist.

Anliegen der Firma HERKA ist es, in der Folge dies auch für Textilien aus 100% Baumwolle zu erreichen. Dazu konnten bei der Staatspreisgala wertvolle Kontakte geknüpft werden. „Der Staatspreis ist ein enormer Ansporn unser Ziel, den Kreislauf für Naturfasern, vor allem für den wertvollen Rohstoff Baumwolle zu schließen verstärkt weiterzuverfolgen. Wir sind aktuell bestrebt dafür Kooperationspartner zu gewinnen“ resümiert Thomas Pfeiffer, Geschäftsführer des Preisträgers HERKA GmbH. Projektpartner von HERKA GmbH waren: Ecoplus NÖ, TU Wien, BOKU Wien, Montanuni Leoben, Salesianer Miettex GmbH, Andritz AG, Starlinger & Co GmbH, Fildan GmbH, Thermoplastkreislauf GmbH, PlastiksEurope, Multiplast GmbH. Staatspreise sind die höchsten Auszeichnungen der Republik Österreich. Eine Verleihung kann als höchstes Gütesiegel angesehen werden, das die Republik Österreich vergeben kann. www.herka-frottier.at

Bild: Freude bei Herka-Geschäftsführer Thomas Pfeiffer (Mitte) bei der Übernahme des Staatspreises aus den Händen von Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.