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Spitzenpolitiker unterstreichen Relevanz der Marketingbranche in Deutschland

Julia Bernert

Veröffentlicht am 31.07.2024

Im Mai gab es eine Premiere beim OMR Festival in Hamburg: Erstmals gelang es den Veranstaltern, zwei Mitglieder der Bundesregierung auf die Bühne zu holen. Wir sprachen mit Roland Eisenbrand, Head of Content bei OMR, darüber, was die Präsenz von Robert Habeck und Christian Lindner für die Marketingbranche bedeuten und was eigentlich der Auftrag von OMR ist.

Kim Kardashian, Robert Habeck: Die Auswahl eurer Speaker ist ebenso hochkarätig wie divers. Nach welchen Kriterien wählt ihr die Speaker aus?

Roland Eisenbrand:Was alle Speaker:innen verbindet, ist ihre aktuelle Relevanz für die Digitalwirtschaft. Kim Kardashian gehört derzeit vermutlich zu den fünf stärksten Personenmarken der Welt; auf Instagram verzeichnet sie 362 Millionen Abonnent:innen. Auf dieser Basis hat sie gleich mehrere milliardenschwere Unternehmen aufgebaut. Klar kann man von ihr etwas lernen. Robert Habeck hat als Vizekanzler einerseits enormen politischen Einfluss – natürlich auch in unserer Branche. Andererseits muss auch er digital kommunizieren und schauen, wie er mit seinen Botschaften noch zu den Leuten durchdringen kann. Neben solchen ‚Leuchtturm-Speaker:innen‘ suchen wir immer nach Expert:innen in den jeweiligen Nischen, von denen unsere Besucher:innen lernen können. Dabei versuchen wir natürlich auch aktuelle Trends und Entwicklungen abzubilden, wie zuletzt beispielsweise die steigende Relevanz chinesischer E-Commerce-Player in der westlichen Welt.“

Wie wichtig war es euch, die beiden Spitzenpolitiker Habeck und Lindner zu gewinnen?

Roland Eisenbrand: Dass wir zwei zentrale Mitglieder der Bundesregierung für das OMR Festival gewinnen konnten, zeigt nach meinem Empfinden, welche Relevanz unsere Branche in Deutschland mittlerweile erreicht hat. Das ist für uns natürlich ein toller Erfolg und wir sind sehr dankbar, dass beide das Festival besucht haben. Als amtierende Bundesminister sind Robert Habeck und Christian Lindner an zentralen Entscheidungsprozessen beteiligt, die unsere Branche direkt beeinflussen.

Wie ist die Resonanz auf den Auftritt der Politiker?

Roland Eisenbrand: „Bei der Ankündigung gab es auf Social Media durchaus auch negative Kommentare; damit muss man bei politischen Speaker:innen dieser Flughöhe mittlerweile immer rechnen. Im Großen und Ganzen jedoch wurde es sehr positiv wahrgenommen, dass erstmals zwei amtierende Bundesminister auf der Bühne des OMR Festivals standen. Insbesondere für unsere Aussteller und Partner war der Besuch aus Berlin ein wichtiges Zeichen, dass die Herausforderungen und die Möglichkeiten der Digitalbranche gesehen werden. Auch das Feedback unserer Besucher:innen fiel zum allergrößten Teil gut aus. Natürlich gab es danach wie bei anderen Referent:innen auch kritische bis negative Kommentare. Aber damit können wir umgehen.

Welche Erwartungen hattet ihr an die beiden Politiker?

Roland Eisenbrand: Natürlich erwarten wir nicht, dass Politikexpert:innen auf einmal zu Marketing Professionals werden. Für diese Themen haben wir Branchenkenner:innen wie Scott Galloway, Kenza Ait Si Abbou oder Philipp Klöckner auf unseren Bühnen. Unser Ziel ist es, unseren Teilnehmer:innen ein breites und vielfältiges Programm zu bieten, das möglichst viele Facetten der Digitalwirtschaft zeigt. Habeck und Lindner brachten eine übergeordnete gesellschafts- und wirtschaftspolitische Perspektive ein. Robert Habeck gab vor allem neue Impulse für ein positives Narrativ in herausfordernden Zeiten, also mehr Geschichten über das Gelingen statt über das Scheitern. Christian Lindner sprach über KI als potenziellen Wachstumsmotor für Deutschland.

Wie setzt ihr die Themen für eure Stages?

Roland Eisenbrand: Wir arbeiten das ganze Jahr über daran, die aktuellen Themen, Personen und Marken zu recherchieren und zu kuratieren. Mein Team ist sehr nah an diesen Themen dran; täglich veröffentlichen wir dazu auf unserem Blog und in unserem Newsletter. Dafür beobachten wir jeden Tag, was sich an allen Ecken und Enden der Branche tut. Das macht es uns deutlich leichter, für das Festival auszuwählen, was die wichtigsten Trends und Themen, wer die wirklichen Macher:innen und Expert:innen sind.“

Wie versteht ihr euren Bildungs- / Gestaltungs-Auftrag von der Marketingbranche? Stellt ihr die Fragen oder liefert ihr Antworten?

Roland Eisenbrand: Beides. Der Schwerpunkt soll aber natürlich schon auf den Antworten liegen. Wir wollen mit dem OMR Festival eine Plattform für Weiterbildung, Vernetzung und Inspiration bilden. Jede:r Besucher:in soll bei uns etwas lernen können. Auf dem Festival bringen wir die führenden Köpfe der Marketingbranche und Digitalwirtschaft zusammen und ermöglichen einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen. Dafür müssen die Besucher:innen dann ein bisschen in Eigenleistung gehen, sich vorbereiten und einen eigenen Fahrplan erstellen – damit sie am Ende auch die wirklich für sie relevanten Speaking-Slots sehen können. Wer einfach mal aufs Gelände spaziert, mit der Einstellung “Berieselt mich”, kann von der Masse der Angebote schnell erschlagen werden. Wir versuchen dabei aber natürlich auch zu unterstützen, sodass jede:r Besucher:in das meiste für sich herausholen kann. Allgemeiner formuliert und nicht nur aufs OMR Festival gesehen, versuchen wir die Plattform bereitzustellen, auf der Weiterbildung stattfindet. Das machen wir das ganze Jahr über – auf unserem Blog, in Newslettern und Podcasts oder mit unseren Weiterbildungsformaten von OMR Education und OMR Jobs & HR.“

Titelfoto (c) Julian Huke / OMR